Mittwoch, 11. Dezember 2013

EU-Kommission vergibt Forschungsstipendien in Höhe von 800 Millionen Euro

Bessere Ausbildung und Karrieremöglichkeiten für europäische Forscher: die EU-Kommission hat heute (Mittwoch) eine erste Tranche von "Aufforderungen" in Höhe von 800 Mio. Euro für die Finanzierung von Forschungsstipendien veröffentlicht.
Die Aufforderungen sind an Forschungsorganisationen, Universitäten, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen gerichtet. Die Forschungsstipendien werden im Rahmen der neuen Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen vergeben, die Teil des EU-Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizont 2020" sind. Insgesamt können über das Marie-Skłodowska-Curie-Programm im Zeitraum 2014-2020 mehr als 6 Mrd. Euro vergeben werden.
Über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen werden Forscherinnen und Forscher unabhängig von ihrer Nationalität und Karrierephase unterstützt. Für Förderungen in Frage kommen Forscherinnen und Forscher aus allen Disziplinen, von der Notfallmedizin über die Naturwissenschaften bis zur Grundlagenforschung.
Mit einer Mittelausstattung von über 6 Mrd. Euro für den Zeitraum 2014-2020 entfallen acht Prozent des Gesamtbudgets für "Horizont 2020" auf die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen. Das sind rund 30 Prozent mehr als die 4,7 Mrd. Euro, die im Rahmen der aktuellen Marie-Curie-Maßnahmen für 2007-2013 zur Verfügung stehen. Mit dem neuen Budget können mehr als 65 000 Forscherinnen und Forscher unterstützt werden – fast 40 Prozent davon Doktoratsanwärter/innen.
Forschungsinstitute, Universitäten, Unternehmen und im Forschungsbereich tätige NRO können über die innovativen Ausbildungsnetze (ITN) der MSCA (Zielgruppe: Nachwuchsforscher/innen ohne Doktorat) eine Finanzierung beantragen. Mit der Ausbildung kann Erfahrung im nichtakademischen Bereich gesammelt werden. Auf diese Weise entwickeln die Forscherinnen und Forscher transversale Fähigkeiten, die Innovations- und Unternehmergeist sowie die Beschäftigungsfähigkeit fördern. Damit Doktoratsanwärter/innen auch außerhalb Europas Erfahrungen sammeln können, dürfen nichteuropäische Organisationen ebenfalls an den ITN teilnehmen.
 
Es gibt drei Arten von ITN:
europäische Ausbildungsnetze (ETN) bestehen aus mindestens drei Partnern in drei Mitgliedstaaten/assoziierten Ländern;
europäische Industriedoktorate (EID) unter Beteiligung mindestens eines Unternehmens und einer Forschungseinrichtung, die den Grad einer Doktorin/eines Doktors verleihen darf; das Unternehmen und die Forschungseinrichtung dürfen ihren Sitz nicht im gleichen Mitgliedstaat/assoziierten Land haben;
gemeinsame europäische Doktorate (EJD) ersetzen die gemeinsamen Doktorate unter Erasmus Mundus und binden aus mindestens drei Begünstigten bestehende Konsortien ein, die den Grad einer Doktorin/eines Doktors verleihen dürfen und ihren Sitz in verschiedenen Mitgliedstaaten bzw. assoziierten Ländern haben.
 
Der größte Teil der MSCA-Mittel ist für die innovativen Ausbildungsnetze veranschlagt; im Rahmen der entsprechenden Aufforderung werden mehr als 400 Mio. EUR vergeben. Davon sind 25,5 Mio. EUR für die europäischen Industriedoktorate und 30 Mio. EUR für die gemeinsamen europäischen Doktorate vorgesehen.
In der Forschung oder Innovation tätige Organisationen können im Rahmen der MSCA-Maßnahme „Austausch für Forschungs- und Innovationspersonal (RISE)“ auch Förderungen für branchenübergreifende Partnerschaften erhalten. Über RISE wird Kurzzeitmobilität von Forschungs- und Innovationspersonal aller Karrierestufen (postgradual bis Management) unterstützt, einschließlich des administrativen und technischen Personals. Bei weltweiten Partnerschaften ist auch der Austausch zwischen akademischen Einrichtungen möglich. Im Rahmen dieser Aufforderung stehen 70 Mio. EUR zur Verfügung.
 

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