Dienstag, 17. Dezember 2013

Ab 2019 fließt Gas aus dem Kaspischen Meer direkt nach Europa

Den Gaslieferungen aus dem aserbaidschanischen Gasfeld Shah Deniz II nach Europa steht nichts mehr Weg. Die am heutigen Dienstag gefallene Investitionsentscheidung durch das Shah Deniz II-Konsortium bedeutet, dass ab Ende 2019 jährlich zehn Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa fließen werden. EU-Energiekommissar Günther Oettinger und der Präsident Aserbaidschans, Ilham Alijew, haben heute an der offiziellen Unterzeichnung in Baku teilgenommen.
Kommissar Oettinger erklärte: "Diese Entscheidung, den südlichen Gaskorridor zu öffnen, ist ein echter Durchbruch. Wird der Korridor erweitert, kann er langfristig bis zu 20 Prozent des europäischen Gasbedarfs decken."
Bereits im Juni hatte das Shah Deniz II-Konsortium entschieden, die Trans-Adriatische Pipeline (TAP) von der türkischen Grenze über Griechenland und Albanien nach Italien zu bauen. Zusammen mit der TANAP-Pipeline in der Türkei wird sie eine direkte Verbindung zwischen dem aserbaidschanischen Gasfeld und der EU bilden. Jedoch war diese Entscheidung gebunden an eine endgültige Investitionsentscheidung. Diese ist heute gefallen.
Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass der Gasbedarf Europas bis 2030 auf 622 Milliarden Kubikmeter ansteigen wird (derzeit: 526 Milliarden). Seit der Gaskrise 2009 strebt die Europäische Union verstärkt die Diversifizierung ihrer Gasimporte an, um insbesondere die Versorgung Südosteuropas sicherzustellen. Dazu gehört auch die Öffnung des Südlichen Gaskorridors, um eine direkte Verbindung zu den Gasvorkommen im Kaspischen Meer zu schaffen. An der TAP-Pipeline ist neben dem Schweizer Axpo-Konzern und Statoil aus Norwegen auch der deutsche Energiekonzern E.ON zu 15 Prozent beteiligt.
 

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