Freitag, 13. September 2013

HOWOGE: Projekt Fassadenkunst

Zweistufiger nicht anonymer Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung von Fassaden im Rahmen der Initiative Lichtenberg Open ART (LOA Berlin), Einsendeschluss: 30.09.2013

1. Hintergrund
Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ist eine der großen städtischen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin und bewirtschaftet einen Bestand von rund 54.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten vorwiegend in den Bezirken Lichtenberg und
Pankow (Buch).
Mit der Initiative Lichtenberg Open ART (LOA Berlin) beabsichtigt die HOWOGE ein langfristiges Public-Art-&-Education-Projekt ins Leben zu rufen. Ziel der Initiative ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Aufwertung des Standortes Lichtenberg zu leisten. Der kreative Ausdruck als Antriebsimpuls für Wandel und Entwicklung, urban wie individuell, steht im Fokus des Projektes. Kunst soll nicht als elitäres Ereignis wahrgenommen, sondern vielmehr als ein für jedermann erfahrbarer Entwicklungsprozess begriffen werden. An den Fassaden der für Lichtenberg typischen Plattenbauten entsteht so nach und nach eine Public-Art-Galerie auf den
„größten Leinwänden der Welt“. Begleitet wird dieses Kunstprojekt durch ein Programm zur Kreativitätsförderung für Kinder, Jugendliche und Nachwuchstalente, das von der HOWOGE initiiert und betreut wird sowie in der Zusammenarbeit mit Partnern umgesetzt werden soll.
Mit diesem zweistufigen, nicht anonymen Wettbewerb werden Künstler für die Realisierung der Public-Art-Galerie gesucht. Bei der Entstehung der Galerie soll die urbane Besonderheit Lichtenbergs im Vordergrund stehen. Die lokaltypischen Plattenbauten mit ihren fensterlosen Giebeln bieten mit ihren bis zu 500 Quadratmetern Wandfläche enorme Formate und laden als „größte Leinwände der Welt“ zur Gestaltung geradezu ein. Der künstlerische Blick soll hier neue Perspektiven im Stadtraum eröffnen.
Die Schaffung einer hohen Identifikation bei Mietern und Anwohnern ist wesentliches Ziel des Projektes. Anwohner, Berliner und Besucher werden eingeladen, den Entstehungsprozess mitzuerleben und auf den Spuren der entstehenden Kunstwerke
den Bezirk neu zu erkunden.
Im Jahr 2012 wurde bereits eine erste Fassade erfolgreich gestaltet. Dieser Prozess soll 2014 mit einer weiteren Fassade und nach Möglichkeit in den Jahren 2015, 2016 mit bis zu zwei Fassaden fortgeführt werden.
Ziel des nachfolgend beschriebenen Wettbewerbs ist die Auswahl von bis zu drei Künstlern oder Künstlergruppen, deren Entwürfe bis 2016 umgesetzt werden sollen.
Eine vertragliche Bindung erfolgt zunächst jedoch nur für den erstplatzierten Künstler, dessen Entwurf in den Sommermonaten Juni bis August 2014 verwirklicht werden soll. Als Leinwand ist der Giebel des HOWOGE-Gebäudes Landsberger Allee 228 B vorgesehen. Darüber hinaus sollen bereits die Künstler identifiziert werden, die für eine optionale Verwirklichung weiterer Fassaden in den Jahren 2015 und 2016 eingeladen werden können.

2. Ablauf des Wettbewerbs
  • a) Erste Wettbewerbsphase: internationales Bewerbungsverfahren Interessierte Künstler erhalten die Gelegenheit, sich zur Teilnahme am Wettbewerb zu bewerben. Hierfür müssen die erforderlichen Referenzen eingereicht und die in dieser Ausschreibung festgelegten inhaltlichen wie formalen Teilnahmebedingungen eingehalten werden.
  • b) Zweite Wettbewerbsphase: Aufforderung zur Einsendung eines künstlerischen Entwurfs inkl. Konzept und Budgetplanung Die HOWOGE wählt aus der ersten Wettbewerbsphase Bewerber aus, die zur Teilnahme an der zweiten Wettbewerbsphase eingeladen werden (voraussichtlich bis zu fünf Personen bzw. Gruppen). Diesen Teilnehmern werden die detaillierten Ausschreibungsunterlagen zur Verfügung gestellt, auf deren Grundlage sie zur Einreichung von Entwürfen, eines erläuternden Konzeptes sowie einer Budgetplanung aufgefordert werden. Für das Projekt steht ein Budget von maximal 65.000,- Euro (brutto) pro Fassade inklusive künstlerischer Arbeit und technischer Realisierung zur Verfügung. Die HOWOGE übernimmt alle vorbereitenden Maßnahmen am Objekt, der Künstler ist für alle künstlerischen und technischen Maßnahmen während der Projektumsetzung verantwortlich.
3. Bedingungen für die Teilnahme
  • a) Formale Voraussetzungen
    Bitte reichen Sie uns mit Ihrer Bewerbung folgende Unterlagen ein:
    - Bietererklärung gemäß dem Berliner Ausschreibungs- und Vergabegesetz
    - Bietererklärung zu § 9 Berliner Vergabegesetz, § 13 Landesgleichstellungsgesetz, § 1 Abs. 2 Frauenförderverordnung
    - Erklärung gemäß § 4 VOF
    - Gegengezeichnetes Angebot auf den Abschluss eines Integritätsvertrages mit Annahmeerklärung für alle Geschäftspartner Die bezeichneten Unterlagen finden Sie in deutscher Sprache sämtlich auf unserer Homepage unter Ausschreibungen/Formulare. Die englischen Versionen können Sie bei uns anfordern.
  • b) Referenzen
    Alle Künstler bzw. Künstlergruppen, die sich im Rahmen der ersten Wettbewerbsphase bewerben, müssen folgende Anforderungen erfüllen. Entsprechende Nachweise und Referenzen sind der Bewerbung beizufügen:
    - Portfolio über realisierte Projekte im „Urban Art“-Kontext: 5 bis 10 Bildbeispiele mit Hinweisen zu Standort, Auftraggeber, Größe der Fläche, Umsetzungszeit
    - kurzer Lebenslauf mit Informationen zum künstlerischen Werdegang (bei Einbeziehung eines Projektmanagers ebenfalls Lebenslauf mit Informationen zu betreuten Projekten)
  • Mindestvoraussetzung für die weitere Teilnahme am Wettbewerb ist die Einreichung folgender Referenzen:
    - Nachweis über maßgebliche, künstlerische Beteiligung an mindestens zwei Projekten vergleichbarer Größenordnung
    - Nachweis zu technischer und organisatorischer Realisierungskompetenz für mindestens zwei Projekte vergleichbarer Größenordnung
Angesprochen sind sowohl Künstler oder Künstlergruppen mit entsprechenden Teams zur Realisierung als auch Projektmanager, die entsprechende Kompetenzen in Kooperation mit einem Künstler vorweisen können. Um das Bieterfeld nicht zu beschränken, ermöglichen wir die Bewerbung von Künstlern allein oder mit einem solchen Projektmanager. Die Aufstellung kann als Bietergemeinschaft oder im Haupt-/Subunternehmerverhältnis erfolgen. Es ist auch möglich, dass sich mehrere Künstler bzw. Künstlergruppen mit dem gleichen Projektmanager bewerben. Wir bitten hier allerdings darum, pro Team eine separate Bewerbung einzureichen.
Die Bewerber sollten die Bereitschaft mitbringen, während der Realisierung des Projektes an einem offenen Werkstattgespräch für Interessierte und Anwohner teilzunehmen.

4. Auswahl der Bewerber
Es ist beabsichtigt, aus der ersten Wettbewerbsphase bis zu fünf Bewerber auszuwählen, die im Rahmen der zweiten Wettbewerbsphase zur Einsendung eines künstlerischen Entwurfs inklusive Konzept und Budgetplanung aufgefordert werden.
Liegen bei mehr als fünf Bewerbern die unter 3 a und b genannten Voraussetzungen vor, so erfolgt die weitere Auswahl durch Mitarbeiter der HOWOGE unter Beratung des Beirates der Initiative Lichtenberg Open ART bestehend aus Vertretern aus
Kunst, Wissenschaft, Architektur, Wirtschaft und Politik. Bei der Auswahl wird positiv berücksichtigt, wenn ein Bewerber bereits künstlerische Erfahrungen mit Großsiedlungen, mit künstlerischen Partizipations- oder Bildungsprojekten, mit der Integration der Anwohner und der Öffentlichkeit in Kunstprojekte oder Erfahrungen mit vergleichbaren Projekten, die deutlich über die Mindestanforderungen (siehe Punkt 3 b) hinausgehen, besitzt. Wir bitten darum, im Portfolio und in den Referenzen entsprechend auf solche Punkte hinzuweisen.

5. Konzeptions- und Verhandlungsphase
Die ausgewählten Bewerber werden voraussichtlich Ende Oktober 2013 aufgefordert, jeweils einen künstlerischen Entwurf einzureichen mit kurzer Darlegung der konzeptionellen Idee unter Berücksichtigung der unmittelbaren Umgebung und der Kiezstruktur.
Darüber hinaus soll ein schlüssiges Kostenangebot unter Berücksichtigung des o. g. Budgets eingereicht werden, das die künstlerische und technische Realisierung umfasst. Angebote, die das Budget überschreiten, können nicht berücksichtigt werden.
In der zweiten Wettbewerbsphase erhalten alle dafür ausgewählten Bewerber (voraussichtlich fünf Personen bzw. Gruppen), die ihre Unterlagen vollständig und fristgerecht einreichen, ein Entwurfshonorar von 500,- Euro bruttopauschal.
Für die Einreichung der Entwürfe wird eine Frist von ca. 6 Wochen gesetzt. Der genaue Zeitplan für die zweite Wettbewerbsphase wird noch konkret festgelegt. Die eingereichten Entwürfe sollen zusammen mit dem dahinter stehenden Konzept voraussichtlich Mitte Januar präsentiert werden.

6. Auswahl der Konzepte
Die Bewertung der Konzepte, wird eine Jury vornehmen, die aus Mitarbeitern der HOWOGE sowie externen Fachleuten besteht. Die genaue Zusammensetzung wird mit der Ausschreibung für die zweite Wettbewerbsphase bekannt gegeben.
Es werden ein Siegerentwurf sowie zwei weitere Entwürfe prämiert.
Die HOWOGE beabsichtigt den Siegerentwurf für die Umsetzung auszuwählen, der dann für die Realisierung im Jahr 2014 vertraglich gebunden wird. Die HOWOGE behält sich vor, mit dem ausgewählten Bewerber, der den besten Entwurf eingereicht hat, noch hinsichtlich der Rahmenbedingungen zu verhandeln.
Mit den Anbietern des zweitbesten und drittbesten Entwurfs wird die HOWOGE für 2015 und 2016 mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf Verhandlungen über eine mögliche Realisierung führen; während der Verhandlungen können – in gegenseitigem Einvernehmen – die Entwürfe überarbeitet oder nochmals Entwürfe gefertigt werden. Die dafür notwendige Entwurfsarbeit wird die HOWOGE angemessen honorieren. Die Beauftragung der Fassaden für die Jahre 2015 und 2016 ist für die HOWOGE ausdrücklich nur optional.
Das Verfahren soll Ende Januar 2014 abgeschlossen werden. Die Realisierung der ersten Fassade ist für die Sommermonate Juni bis August 2014 vorgesehen.

7. Einreichung der Bewerbung/Ansprechpartner
Bitte reichen Sie Ihre Bewerbung in einem verschlossenen Umschlag mit der Kennzeichnung: Vergabe Nr.VG 2 - 2013 schriftlich ein bis spätestens 30.09.2013, 16.00 Uhr an die

HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft
Vergabestelle
Ferdinand-Schultze-Str. 71
13055 Berlin

Verspätet eingehende Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden!
Bewerbungen können in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden.
Rückfragen zum Verfahren richten Sie bitte an Herrn Mark Eichert (mark.eichert@howoge.de), Tel. +49 30 5464-2300. Fragen zum Projekt LOA Berlin
beantwortet Ihnen gern Frau Petra Grampe (petra.grampe@howoge.de), Tel. +49 305464-1042

8. Geplanter Zeitablauf (nicht verbindlich)
  • 15.08.2013 Veröffentlichung der Ausschreibung (Start der ersten Wettbewerbsphase)
  • 30.09.2013 Ende der Bewerbungsfrist für die erste Wettbewerbsphase
  • Okt. 2013 Vorauswahl voraussichtl.
  • 31.10.2013 Bekanntgabe der Bewerber für die zweite Wettbewerbsphase, Aufforderung zur Einsendung eines künstlerischen Entwurfs inkl. Konzept und Budgetplanung
  • 20.12.2013 Ende der Einsendungsfrist für künstlerischen Entwurf inkl. Konzept und Budgetplanung (zweite Wettbewerbsphase)
  • Ende Januar 2014 Präsentation der Entwürfe und des Konzeptes vor dem Preisgericht, Bekanntgabe der Gewinner
  • Juni–August 2014 Realisierung des Projekts

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen