Zweistufiger nicht anonymer Wettbewerb für die künstlerische
Gestaltung von Fassaden im Rahmen der Initiative Lichtenberg Open ART (LOA
Berlin), Einsendeschluss: 30.09.2013
1. HintergrundDie HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ist
eine der großen städtischen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin und
bewirtschaftet einen Bestand von rund 54.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten
vorwiegend in den Bezirken Lichtenberg und
Pankow (Buch).
Mit der Initiative Lichtenberg Open ART (LOA Berlin) beabsichtigt die HOWOGE
ein langfristiges Public-Art-&-Education-Projekt ins Leben zu rufen. Ziel
der Initiative ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Aufwertung des Standortes
Lichtenberg zu leisten. Der kreative Ausdruck als Antriebsimpuls für Wandel und
Entwicklung, urban wie individuell, steht im Fokus des Projektes. Kunst soll
nicht als elitäres Ereignis wahrgenommen, sondern vielmehr als ein für jedermann
erfahrbarer Entwicklungsprozess begriffen werden. An den Fassaden der für
Lichtenberg typischen Plattenbauten entsteht so nach und nach eine
Public-Art-Galerie auf den
„größten Leinwänden der Welt“. Begleitet wird
dieses Kunstprojekt durch ein Programm zur Kreativitätsförderung für Kinder,
Jugendliche und Nachwuchstalente, das von der HOWOGE initiiert und betreut wird
sowie in der Zusammenarbeit mit Partnern umgesetzt werden soll.
Mit diesem zweistufigen, nicht anonymen Wettbewerb werden Künstler für die
Realisierung der Public-Art-Galerie gesucht. Bei der Entstehung der Galerie soll
die urbane Besonderheit Lichtenbergs im Vordergrund stehen. Die lokaltypischen
Plattenbauten mit ihren fensterlosen Giebeln bieten mit ihren bis zu 500
Quadratmetern Wandfläche enorme Formate und laden als „größte Leinwände der
Welt“ zur Gestaltung geradezu ein. Der künstlerische Blick soll hier neue
Perspektiven im Stadtraum eröffnen.
Die Schaffung einer hohen Identifikation bei Mietern und Anwohnern ist
wesentliches Ziel des Projektes. Anwohner, Berliner und Besucher werden
eingeladen, den Entstehungsprozess mitzuerleben und auf den Spuren der
entstehenden Kunstwerke
den Bezirk neu zu erkunden.
Im Jahr 2012 wurde bereits eine erste Fassade erfolgreich gestaltet. Dieser
Prozess soll 2014 mit einer weiteren Fassade und nach Möglichkeit in den Jahren
2015, 2016 mit bis zu zwei Fassaden fortgeführt werden.
Ziel des nachfolgend beschriebenen Wettbewerbs ist die Auswahl von bis zu
drei Künstlern oder Künstlergruppen, deren Entwürfe bis 2016 umgesetzt werden
sollen.
Eine vertragliche Bindung erfolgt zunächst jedoch nur für den erstplatzierten
Künstler, dessen Entwurf in den Sommermonaten Juni bis August 2014 verwirklicht
werden soll. Als Leinwand ist der Giebel des HOWOGE-Gebäudes Landsberger Allee
228 B vorgesehen. Darüber hinaus sollen bereits die Künstler identifiziert
werden, die für eine optionale Verwirklichung weiterer Fassaden in den Jahren
2015 und 2016 eingeladen werden können.
2. Ablauf des Wettbewerbs
- a) Erste Wettbewerbsphase: internationales Bewerbungsverfahren Interessierte
Künstler erhalten die Gelegenheit, sich zur Teilnahme am Wettbewerb zu bewerben.
Hierfür müssen die erforderlichen Referenzen eingereicht und die in dieser
Ausschreibung festgelegten inhaltlichen wie formalen Teilnahmebedingungen
eingehalten werden.
- b) Zweite Wettbewerbsphase: Aufforderung zur Einsendung eines künstlerischen
Entwurfs inkl. Konzept und Budgetplanung Die HOWOGE wählt aus der ersten
Wettbewerbsphase Bewerber aus, die zur Teilnahme an der zweiten Wettbewerbsphase
eingeladen werden (voraussichtlich bis zu fünf Personen bzw. Gruppen). Diesen
Teilnehmern werden die detaillierten Ausschreibungsunterlagen zur Verfügung
gestellt, auf deren Grundlage sie zur Einreichung von Entwürfen, eines
erläuternden Konzeptes sowie einer Budgetplanung aufgefordert werden. Für das
Projekt steht ein Budget von maximal 65.000,- Euro (brutto) pro Fassade
inklusive künstlerischer Arbeit und technischer Realisierung zur Verfügung. Die
HOWOGE übernimmt alle vorbereitenden Maßnahmen am Objekt, der Künstler ist für
alle künstlerischen und technischen Maßnahmen während der Projektumsetzung
verantwortlich.
3. Bedingungen für die Teilnahme
- a) Formale Voraussetzungen
Bitte reichen Sie uns mit Ihrer Bewerbung
folgende Unterlagen ein:
- Bietererklärung gemäß dem Berliner Ausschreibungs-
und Vergabegesetz
- Bietererklärung zu § 9 Berliner Vergabegesetz, § 13
Landesgleichstellungsgesetz, § 1 Abs. 2 Frauenförderverordnung
- Erklärung
gemäß § 4 VOF
- Gegengezeichnetes Angebot auf den Abschluss eines
Integritätsvertrages mit Annahmeerklärung für alle Geschäftspartner Die
bezeichneten Unterlagen finden Sie in deutscher Sprache sämtlich auf unserer
Homepage unter Ausschreibungen/Formulare. Die englischen Versionen können Sie
bei uns anfordern.
- b) Referenzen
Alle Künstler bzw. Künstlergruppen, die sich im Rahmen der
ersten Wettbewerbsphase bewerben, müssen folgende Anforderungen erfüllen.
Entsprechende Nachweise und Referenzen sind der Bewerbung beizufügen:
-
Portfolio über realisierte Projekte im „Urban Art“-Kontext: 5 bis 10
Bildbeispiele mit Hinweisen zu Standort, Auftraggeber, Größe der Fläche,
Umsetzungszeit
- kurzer Lebenslauf mit Informationen zum künstlerischen
Werdegang (bei Einbeziehung eines Projektmanagers ebenfalls Lebenslauf mit
Informationen zu betreuten Projekten)
- Mindestvoraussetzung für die weitere Teilnahme am Wettbewerb ist die
Einreichung folgender Referenzen:
- Nachweis über maßgebliche, künstlerische
Beteiligung an mindestens zwei Projekten vergleichbarer Größenordnung
-
Nachweis zu technischer und organisatorischer Realisierungskompetenz für
mindestens zwei Projekte vergleichbarer Größenordnung
Angesprochen sind sowohl Künstler oder Künstlergruppen mit entsprechenden
Teams zur Realisierung als auch Projektmanager, die entsprechende Kompetenzen in
Kooperation mit einem Künstler vorweisen können. Um das Bieterfeld nicht zu
beschränken, ermöglichen wir die Bewerbung von Künstlern allein oder mit einem
solchen Projektmanager. Die Aufstellung kann als Bietergemeinschaft oder im
Haupt-/Subunternehmerverhältnis erfolgen. Es ist auch möglich, dass sich mehrere
Künstler bzw. Künstlergruppen mit dem gleichen Projektmanager bewerben. Wir
bitten hier allerdings darum, pro Team eine separate Bewerbung einzureichen.
Die Bewerber sollten die Bereitschaft mitbringen, während der Realisierung
des Projektes an einem offenen Werkstattgespräch für Interessierte und Anwohner
teilzunehmen.
4. Auswahl der BewerberEs ist beabsichtigt, aus der
ersten Wettbewerbsphase bis zu fünf Bewerber auszuwählen, die im Rahmen der
zweiten Wettbewerbsphase zur Einsendung eines künstlerischen Entwurfs inklusive
Konzept und Budgetplanung aufgefordert werden.
Liegen bei mehr als fünf Bewerbern die unter 3 a und b genannten
Voraussetzungen vor, so erfolgt die weitere Auswahl durch Mitarbeiter der HOWOGE
unter Beratung des Beirates der Initiative Lichtenberg Open ART bestehend aus
Vertretern aus
Kunst, Wissenschaft, Architektur, Wirtschaft und Politik. Bei
der Auswahl wird positiv berücksichtigt, wenn ein Bewerber bereits künstlerische
Erfahrungen mit Großsiedlungen, mit künstlerischen Partizipations- oder
Bildungsprojekten, mit der Integration der Anwohner und der Öffentlichkeit in
Kunstprojekte oder Erfahrungen mit vergleichbaren Projekten, die deutlich über
die Mindestanforderungen (siehe Punkt 3 b) hinausgehen, besitzt. Wir bitten
darum, im Portfolio und in den Referenzen entsprechend auf solche Punkte
hinzuweisen.
5. Konzeptions- und VerhandlungsphaseDie ausgewählten
Bewerber werden voraussichtlich Ende Oktober 2013 aufgefordert, jeweils einen
künstlerischen Entwurf einzureichen mit kurzer Darlegung der konzeptionellen
Idee unter Berücksichtigung der unmittelbaren Umgebung und der Kiezstruktur.
Darüber hinaus soll ein schlüssiges Kostenangebot unter Berücksichtigung des
o. g. Budgets eingereicht werden, das die künstlerische und technische
Realisierung umfasst. Angebote, die das Budget überschreiten, können nicht
berücksichtigt werden.
In der zweiten Wettbewerbsphase erhalten alle dafür ausgewählten Bewerber
(voraussichtlich fünf Personen bzw. Gruppen), die ihre Unterlagen vollständig
und fristgerecht einreichen, ein Entwurfshonorar von 500,- Euro
bruttopauschal.
Für die Einreichung der Entwürfe wird eine Frist von ca. 6 Wochen gesetzt.
Der genaue Zeitplan für die zweite Wettbewerbsphase wird noch konkret
festgelegt. Die eingereichten Entwürfe sollen zusammen mit dem dahinter
stehenden Konzept voraussichtlich Mitte Januar präsentiert werden.
6. Auswahl der KonzepteDie Bewertung der Konzepte, wird
eine Jury vornehmen, die aus Mitarbeitern der HOWOGE sowie externen Fachleuten
besteht. Die genaue Zusammensetzung wird mit der Ausschreibung für die zweite
Wettbewerbsphase bekannt gegeben.
Es werden ein Siegerentwurf sowie zwei weitere Entwürfe prämiert.
Die HOWOGE beabsichtigt den Siegerentwurf für die Umsetzung auszuwählen, der
dann für die Realisierung im Jahr 2014 vertraglich gebunden wird. Die HOWOGE
behält sich vor, mit dem ausgewählten Bewerber, der den besten Entwurf
eingereicht hat, noch hinsichtlich der Rahmenbedingungen zu verhandeln.
Mit den Anbietern des zweitbesten und drittbesten Entwurfs wird die HOWOGE
für 2015 und 2016 mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf Verhandlungen über eine
mögliche Realisierung führen; während der Verhandlungen können – in
gegenseitigem Einvernehmen – die Entwürfe überarbeitet oder nochmals Entwürfe
gefertigt werden. Die dafür notwendige Entwurfsarbeit wird die HOWOGE angemessen
honorieren. Die Beauftragung der Fassaden für die Jahre 2015 und 2016 ist für
die HOWOGE ausdrücklich nur optional.
Das Verfahren soll Ende Januar 2014 abgeschlossen werden. Die Realisierung
der ersten Fassade ist für die Sommermonate Juni bis August 2014 vorgesehen.
7. Einreichung der Bewerbung/AnsprechpartnerBitte
reichen Sie Ihre Bewerbung in einem verschlossenen Umschlag mit der
Kennzeichnung: Vergabe Nr.VG 2 - 2013 schriftlich ein bis spätestens 30.09.2013,
16.00 Uhr an die
HOWOGE
Wohnungsbaugesellschaft
Vergabestelle
Ferdinand-Schultze-Str. 71
13055
Berlin
Verspätet eingehende Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden!
Bewerbungen können in deutscher oder englischer Sprache eingereicht
werden.
Rückfragen zum Verfahren richten Sie bitte an Herrn Mark Eichert
(mark.eichert@howoge.de), Tel.
+49 30 5464-2300. Fragen zum
Projekt LOA Berlin
beantwortet Ihnen gern Frau Petra Grampe
(petra.grampe@howoge.de), Tel.
+49 305464-1042
8. Geplanter Zeitablauf (nicht verbindlich)
- 15.08.2013 Veröffentlichung der Ausschreibung (Start der ersten
Wettbewerbsphase)
- 30.09.2013 Ende der Bewerbungsfrist für die erste Wettbewerbsphase
- Okt. 2013 Vorauswahl voraussichtl.
- 31.10.2013 Bekanntgabe der Bewerber für die zweite Wettbewerbsphase,
Aufforderung zur Einsendung eines künstlerischen Entwurfs inkl. Konzept und
Budgetplanung
- 20.12.2013 Ende der Einsendungsfrist für künstlerischen Entwurf inkl.
Konzept und Budgetplanung (zweite Wettbewerbsphase)
- Ende Januar 2014 Präsentation der Entwürfe und des Konzeptes vor dem
Preisgericht, Bekanntgabe der Gewinner
- Juni–August 2014 Realisierung des Projekts