Donnerstag, 8. Mai 2014

EU-Kommission: Innovation im Meeresbereich als Chance für nachhaltiges Wachstum

Zwei Drittel unserer Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt. Wenn wir sie verantwortungsbewusst bewirtschaften, können sie als Quelle von Lebensmitteln, Arzneistoffen und Energie dienen, und die Ökosysteme können für künftige Generationen bewahrt werden. Damit dies möglich wird, müssen wir aber die Kenntnisse über unsere Meere verbessern. Deshalb hat die Kommission heute einen Aktionsplan zur Innovation in der „blauen Wirtschaft“ vorgelegt, um dazu beizutragen, dass die Meere nachhaltig genutzt und Wachstum und Beschäftigung in Europa gefördert werden.
Hierzu erklärte Maria Damanaki, EU-Kommissarin für maritime Angelegenheiten und Fischerei: „Heute schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass die Europäer und Europäerinnen von morgen über die Kenntnisse und Qualifikationen verfügen, die nötig sind, um die Meere besser zu bewirtschaften, ihren Nutzen in vollem Umfang zu erschließen und gleichzeitig das Gleichgewicht der marinen Ökosysteme zu bewahren. So wird unsere Initiative zur digitalen Kartierung des gesamten Bodens der europäischen Meeresgebiete mehr Planungssicherheit für die Investitionen der Unternehmen schaffen, Kosten senken und Impulse für weitere Innovationen zum nachhaltigen Wachstum der blauen Wirtschaft geben."
Dabei sind nach Auffassung der Kommission eine Reihe von Hindernissen zu überwinden: Unsere Kenntnis der Meere ist immer noch begrenzt, die Meeresforschung der einzelnen Mitgliedstaaten ist nicht miteinander vernetzt, und außerdem sind künftig mehr Ingenieure und Wissenschaftler erforderlich, die die neuen Technologien in der Meeresumwelt anwenden können.
Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung und Innovation, erklärte: „Wir wissen wahrscheinlich mehr über die Oberfläche des Mondes oder des Mars als über den Boden der Tiefsee. Die maritime Innovation birgt ein enormes Potenzial für unsere Wirtschaft und wird uns dabei helfen, Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Ernährungssicherheit anzugehen. Deshalb ist blaues Wachstum ein Schwerpunktbereich unseres neuen Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020."
Mit dem heute vorgelegten Aktionsprogramm schlägt die Kommission Folgendes vor:
  1. vollständige Kartierung des Bodens der europäischen Gewässer bis 2020,
  2. Schaffung einer Online-Informationsplattform über alle Meeresforschungsprojekte bis Ende 2015 im Rahmen von Horizont 2020 und über von den Mitgliedstaaten finanzierte diesbezügliche Forschungsarbeiten sowie Informationsaustausch zu den Ergebnissen abgeschlossener Projekte,
  3. Einrichtung eines Wissenschaftsforums für blaue Wirtschaft und Wissenschaft, in das der private Sektor, Forscher und NRO eingebunden sind; dies soll dazu beitragen, die blaue Wirtschaft der Zukunft zu gestalten sowie Ideen und Ergebnisse auszutauschen. Die erste Sitzung wird 2015 anlässlich der Veranstaltung zum Tag der Meere in Piräus (Griechenland) stattfinden,
  4. Aufforderung an die Akteure in Forschung, Wirtschaft und Bildung, bis 2016 die Erfordernisse, Kenntnisse und Qualifikationen der künftigen Arbeitnehmer im maritimen Sektor zu umreißen,
  5. Prüfung der Möglichkeit, in wieweit wichtige Akteure aus Forschung, Wirtschaft und Bildung eine Wissens- und Innovationsgemeinschaft für die blaue Wirtschaft aufbauen können nach 2020. Die Wissens- und Innovationsgemeinschaften können als Teil des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) auf vielfältige Weise Innovationsanstöße geben, so etwa durch die Veranstaltung von Schulungs- und Bildungsprogrammen, Förderung der Vermarktung von Innovationen oder Einrichtung von Innovationsprojekten oder Gründerzentren.

Mehr Informationen: http://europa.eu/rapid/press-release_IP-14-536_de.htm

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