Mit welchen Materialien arbeiten Sie bevorzugt? Wie finden Sie als Gestalter, Künstler, Forscher und handelnder Mensch „Ihr” Material und wie finden Sie heraus, ob ein Material das ist, was Sie von ihm erwarten? Oder ist es gar nicht entscheidend, welches Material sie verwenden, sondern vielmehr, ob und wie es Ihnen gelingt, die Qualitäten eines Materials – vielleicht sogar sein „Wesen” – zu entdecken und freizulegen? Träumen sie von Materialien, die noch nicht existieren? Gibt es immaterielles Material? Sind Ideen und Daten auch Material, oder muss Material immer physisch fassbar sein? Welche Rolle spielen Stoffwechselprozesse, Aggregatzustände sowie Abnutzungs-, Verfalls- und Auflösungserscheinungen? Sind Stabilität und Geschlossenheit nicht per se endlich? Darf Material leben? Dürfen Menschen, Tiere und Pflanzen Materialien sein, oder nur die unbelebte Materie und ehemals belebte Materie, die lange genug tot ist, wie Kalkstein, Kohle oder ein Holzbrett?
Das Vorbereitungsteam des 6. Internationalen Marianne Brandt Wettbewerbs lädt ab sofort Gestalter, Künstler und Wissenschaftler ein, solche und ähnliche Materialfragen zu beantworten. Bis zu 20 der interessantesten Antworten werden im Buch zum Marianne Brandt Wettbewerb, der sich 2016 in den Kategorien Produkt, Fotografie und Versuchsanordnung dem Thema Materialeffekte widmet, veröffentlicht – zusammen mit 60 ausgewählten Wettbewerbsbeiträgen, die für Auszeichnungen nominiert worden sind. Darüber hinaus ist geplant, drei Autoren von besonders herausragenden Beiträgen zu einem Podiumsgespräch im Rahmen der Preisverleihung und Ausstellungseröffnung des 6. Internationalen Marianne Brandt Wettbewerbs am 1. Oktober 2016 im Industriemuseum Chemnitz einzuladen. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Autoren eingeladen werden, Ihre Materialien und Materialperspektiven im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und im Rahmenprogramm der Preisverleihung zu präsentieren.
Einreichungszeitraum: 1. Juni 2015 – 1. Oktober 2015
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