Der Eagle-Eye Photo Contest: Landschaften der Überwachung
ist kein Wettbewerb der üblichen Sorte. Anstatt die Aufmerksamkeit auf süße
Tiere oder hübsche Landschaften zu richten, sind hier Fotografen, Künstler und
die Allgemeinheit dazu aufgefordert, die Landschaften der Überwachung im
heutigen Deutschland zu erkunden und fotografisch festzuhalten. Von
Basisstationen der amerikanischen NSA und des deutschen BND mitten unter uns,
bis hin zur geheimen Spionage-Ausrüstung in US-Botschaften und Konsulaten,
richtet der Eagle-Eye Photo Contest sein Augenmerk auf die uns überall
umgebenden Landschaften der Überwachung.
Die prämierten Fotografien werden vom 20. Juni bis 30. August 2015 im Kontext
der Ausstellung „Trevor Paglen: The Octopus“ im Frankfurter Kunstverein
präsentiert und im Journal Frankfurt publiziert.
Durch Edward Snowdens Berichte, Analysen und die durch ihn zugänglich
gemachten Dokumente haben die Menschen in Deutschland eine Menge über das Ausmaß
internationaler Spionage gegenüber deutschen Staatsbürgern und ihrer
Kommunikationsstrukturen gelernt. Die NSA fängt durch ihre Spezialeinheit
Tailored Access Operations die Daten des deutschen Internetverkehrs über
Standorte wie den „Dagger Complex“ bei Griesheim (in der Nähe von Frankfurt am
Main) ab, infiltriert deutsche Telekommunikationsfirmen wie Stellar, um deren
Netzwerke auszuspionieren, verbündet sich mit dem BND, um Funksignale in Bad
Aibling und Augsburg im Süden Deutschlands abzufangen, und hört mit Hilfe
starker Funkdetektoren in US-Botschaften Telefongespräche von Politikern ab. In
den letzten zwei Jahren haben wir viel über Überwachungstätigkeiten in
Deutschland gelernt, aber wir haben nach wie vor nur wenige Bilder davon, wie
diese Infrastrukturen eigentlich aussehen.
Vom 22. März bis zum 31. Mai 2015 sind Fotografen, Künstler und alle anderen
dazu aufgerufen, für den Eagle-Eye Photo Contest mit ihren Kameras sowohl zu
dokumentieren als auch zu recherchieren und das Bekannte wie das Unbekannte, das
Schöne, Seltsame, Bedrohliche und Alltägliche mit Hilfe der Fotografie
aufzudecken, festzuhalten und sichtbar zu machen.
Mehr Informationen:
http://photocontest-eagle-eye.org/
The Eagle-Eye Photo Contest: Landscapes
of Surveillance is a contest like no other. Instead of pretty
landscapes, we call on photographers, artists and the general public to explore
and photography the landscapes of surveillance in contemporary Germany. From
American NSA and German BND bases in our midst to the secret spy gear on US
Embassies and Consulates, the Eagle-Eye Photo Contest will focus on the
landscapes of surveillance that are all around us. The winners’ photographs will
be presented at the Frankfurter Kunstverein alongside artist Trevor Paglen’s
upcoming exhibition “The Octopus” from June 20th to August 30th, 2015 and be
published in the Journal Frankfurt.
From reports, analysis and documents provided by Edward Snowden, people
living in Germany have learned quite a lot about the extent of international
spying on German citizens and communications. The NSA collects German internet
traffic from the Tailored Access Operations out of bases like the
“Dagger Complex” in Griesheim (nearby Frankfurt am Main) and infiltrates German
telecoms like Stellar to spy on their networks. It also partners with the BND to
collect radio signals at Bad Aibling and Augsburg in Southern Germany, and
listens in on politicians’ telephone conversations using powerful radio
detectors at US Embassies. Although we have learned much about surveillance
activities in Germany over the last two years, we still have very few
photographs of what these infrastructures actually look like.
From March 22nd until May 31st, the Eagle-Eye Photo Contest calls
upon photographers, artists and the general public to use their cameras as both
a tool for documentation and investigation: to detect, document and visualize
the known and the unknown, the beautiful, the curious, the threatening, and the
everyday through the use of photography.
More information:
http://photocontest-eagle-eye.org/