Mittwoch, 13. November 2013

EU-Projekt EPOSBED: Firma aus Schleswig-Holstein baut mit EU-Partnern intelligentes Krankenbett

Gute Aussichten für Kranke und Pfleger: Ein neues intelligentes Krankenbett lagert automatisch Patienten in ihrem Bett um, wenn der Druck auf eine bestimmte Körperstelle zu groß wird.

Aus Deutschland ist die FOS Messtechnik GmbH aus Schacht-Audorf (Schleswig-Holstein) mit der Entwicklung einer hochtechnisierten Sensormatte an dem EU-Projekt EPOSBED beteiligt. Die Investition der Europäischen Kommission in das gesamte Projekt beträgt rund 1,5 Millionen Euro.
Bereits heute leben in Deutschland rund 2,54 Millionen Pflegebedürftige, von denen rund ein Drittel vollstationär in Pflegeheimen betreut wird – Tendenz steigend. Für das Pflegepersonal ergibt sich daraus eine besondere Herausforderung: Jede fünfte Pflegekraft klagt Umfragen zufolge täglich über Rückenprobleme, jede vierte arbeitet trotz Schmerzen im Nackenbereich weiter.
So funktioniert das mitdenkende Krankenbett
Das intelligente Krankenbett besteht aus einem Bettgestell, einer Matratze sowie einer besonderen Sensormatte. Mit Hilfe der Sensormatte können die Druckveränderungen des Körpers genau verfolgt und die Bereiche, welche dem größten Druck ausgesetzt sind, identifiziert werden. Über eine spezielle Software werden die Informationen aus den 400 Sensoren der Matte zehnmal pro Sekunde ausgelesen, verarbeitet und an sogenannte Aktuatoren des Bettes gesendet. Diese sorgen dann dafür, dass sich das Bett in die richtige Position bewegt, um die betroffenen Körperstellen zu entlasten. Druckstellen und Wundliegen kann so entgegengewirkt werden – sogar während der Patient schläft. Ein weiterer wichtiger Vorteil des Bettes: Dank der intuitiven Steuerung kann der Patient die Matratze in einem vorgegebenen Rahmen auch selbstständig verstellen. Bei bewussten Gewichtsverlagerungen, zum Beispiel durch Heben des Kopfes oder Druckausübung der Arme, erkennt die Software mit Hilfe der Sensormatte, in welche Richtung sich der Patient bewegen möchte und folgt der Absicht. Zudem kann die Umlagerung des Patienten auch manuell vom Pflegepersonal gesteuert werden. Darüber hinaus bietet das besondere Bettgestell mehr individuelle Einstellungsmöglichkeiten als herkömmliche Krankenbetten.

Die Sensormatte mit der dazugehörigen Technik kann darüber hinaus auch als selbstständige Einheit erworben und beispielsweise in der häuslichen Pflege eingesetzt werden. Die Einführung der Sensormatte als Einzelkomponente ist auf dem deutschen Markt bereits in ca. einem halben Jahr, also im Frühjahr 2014, geplant. Die Kosten hierfür werden bei ca. 1.000 Euro liegen.

Mehr Informationen:
http://www.eposbed.com/index.php?option=com_content&view=article&id=5&Itemid=6

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