Mittwoch, 9. Oktober 2013

Europäisches Parlament: Vereinfachte Stellensuche für Fachkräfte in ganz Europa

Qualifizierten Berufstätigen wird die europaweite Stellensuche künftig deutlich erleichtert. Das Europäische Parlament hat heute (Mittwoch) in Straßburg der Modernisierung der Richtlinie über Berufsqualifikationen zugestimmt. Binnenmarktkommissar Michel Barnier begrüßte das Votum: "Der heute verabschiedete Text ermöglicht Berufstätigen, die in einem anderen Mitgliedsstaat tätig werden wollen, eine leichtere Anerkennung ihrer Qualifikationen. Gleichzeitig wird das Schutzniveau für Verbraucher und Bürger erhöht." Barnier zeigte sich zuversichtlich, dass die Mitgliedsstaaten die Richtlinie zügig verabschieden, sodass sie bis Ende dieses Jahres in Kraft treten kann.
Angesichts des in vielen Mitgliedstaaten zu verzeichnenden Rückgangs der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird mit einem Anstieg der Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften auf über 16 Millionen bis 2020 gerechnet. Damit Europa diesen Bedarf decken kann, müssen Lücken beim Arbeitskräftemangel geschlossen werden – beispielsweise durch mobile und gut ausgebildete Berufstätige aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Sie können von zentraler Bedeutung für das Wachstum sein – allerdings nur dann, wenn sie ohne weiteres dorthin gehen können, wo es Arbeitsplätze gibt. Dafür müssen ihre Qualifikationen in der gesamten EU schnell, einfach und zuverlässig anerkannt werden.
Zu den Neuerungen gehört die Einführung eines Europäischen Berufsausweises. Der Ausweis wird interessierten Berufsangehörigen die Möglichkeit bieten, ihre Qualifikationen leichter und schneller anerkennen zu lassen. Dadurch dürfte auch die vorübergehende Mobilität erleichtert werden. Der Berufsausweis wird ergänzt durch ein optimiertes Anerkennungsverfahren im Rahmen des bestehenden Binnenmarkt-Informationssystems (IMI). Es handelt sich um eine elektronische Bescheinigung, die es dem Berufstätigen gestattet, in einem anderen Mitgliedstaat Dienstleistungen zu erbringen oder sich dort niederzulassen.

Weitere Informationen: http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-13-866_en.htm

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