Montag, 2. März 2015

Fraunhofer Forschung: Orthese hilft, falsche Bewegungsabläufe zu vermeiden

Das Heben schwerer Lasten, einseitige Bewegungen – jedes Jahr bekommen Millionen EU-Bürger ernsthafte gesundheitliche Beschwerden durch ihre Tätigkeit. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie entwickeln Fraunhofer-Forscher eine Weste, die Pflegekräfte und andere Menschen mit körperlich anstrengenden Berufen entlasten soll. Rückenschmerzen sind ein Volksleiden. Knapp zehn Prozent der Arbeitsausfälle in Deutschland sind auf Kreuzprobleme zurückzuführen. Das geht aus dem Gesundheitsbericht 2014 der Techniker Krankenkasse hervor. Moderne Technik kann Pflegekräften den Rücken stärken. Im Projekt »CareJack« entwickeln Forscher der beiden Berliner Fraunhofer-Institute für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK sowie für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM zusammen mit Partnern aus der Industrie eine aktive Weste für diese Berufsgruppe. Der Clou: Diese Orthese (kurz für: orthopädische Prothese) trägt kaum auf, ist leicht, weich und bequem zu tragen. Sie lässt sich so einfach überstreifen wie ein Mantel. Experten sprechen von Softrobotik. Die nötige Energie erzeugt der Träger selbst durch seine Bewegungen. Beugt sich etwa ein Pfleger herunter, um einen Patienten anzuheben, speichert die intelligente medizinische Hilfe diese Bewegungsenergie und gibt sie bei Bedarf wieder frei. Noch 2015 soll ein Prototyp der Weste fertiggestellt werden. Mit einer Serienfertigung rechnet Schmidt in ein bis zwei Jahren. Der Bedarf, sagt er, sei sehr groß. Nicht nur Pfleger könnten sich eine solche aktive Stütze überstreifen, sondern auch Bauarbeiter, Dachdecker, Müllmänner, Maurer und viele andere Schwerarbeiter.

Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2015/Maerz/die-kraft-in-der-weste.html

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