Mittwoch, 26. Juli 2017

Sven Giegold - Kartellvorwürfe gegen Automobilkonzerne Testfall für den Rechtsstaat

Zur Zuspitzung des Dieselskandals durch neue Kartellvorwürfe sagt der wirtschafts- und finanzpolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Sven Giegold:

"Die Skandale der deutschen Automobilkonzerne sind ein Testfall für den Rechtsstaat. Wie bei der Bankenkrise drohen Haftung und Verantwortung auseinander zu fallen. Das staatliche Versagen bei der Bankenkrise darf sich im Automobilsektor nicht wiederholen. Die Politik muss das marktwirtschaftliche Haftungsprinzip durchsetzen, statt Verbraucher und Steuerzahler die Zeche zu überlassen. Die Justiz muss die Verantwortlichen ermitteln und verurteilen. Jetzt gilt es, das Primat des Gemeinwohls gegenüber mächtigen Sonderinteressen zu verteidigen.
Alle Vorwürfe müssen transparent aufgeklärt werden. Bundesregierung und Städte müssen die europarechtlichen Grenzwerte für saubere Luft konsequent durchsetzen, um weitere vermeidbare Todesfälle zu verhindern. Auch Bewohner von Innenstädten haben ein Recht auf saubere Atemluft. Die Bundesregierung muss auf die Nachrüstung aller Autos dringen, sodass sie die gesetzlichen Bestimmungen unter realen Bedingungen einhalten. Die Kosten müssen die Hersteller tragen und nicht die Verbraucher als Geschädigte schlechter Luft und von Kartellabsprachen.
Der Staat darf nicht schon wieder vor einem vermeintlich systemrelevanten Wirtschaftssektor kuschen. Die Mobilitätswirtschaft ist für Deutschland wichtig. Sie wird aber nur zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen, wenn der Staat jetzt konsequent die Weichen Richtung Zukunft stellt."

Weitere Informationen:
 http://www.sven-giegold.de/2017/dieselkartell-testfall-fuer-den-rechtsstaat/

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