In Deutschland wird wieder einmal die Diskussion um die Abschaffung von Münzen und Scheinen angestossen und es rauscht ganz mächtig im Blätterwald der Zeitungen. In Deutschland werden ungefähr die Hälfte aller Geschäfte mit Bargeld durchgeführt. Bargeld ist für den einzelnen Bürger ein Stück individueller Freiheit, das gerade die Deutschen sehr gerne für unüberwachte, unbeobachtete und in der Regel legale Geschäftstransaktionen nutzen. Darüber hinaus kann man Bargeld sehr gut als Eigenkapitalreserve über längere Zeit behalten oder auch verwenden. In Zeiten so magerer Zinsen lohnt sich ein Anlegen von Bargeld in den meisten Anlageformen sowieso nicht. Hinzu kommt eine Unabhängigkeit des Einzelnen, die von Bargeld ausgeht. Die Gegner von Bargeld weisen auf die Eindämmung der Schattenwirtschaft, die verbesserte Bekämpfung der organisierten Kriminalität und die Einsparung von Kosten im Geldverkehr hin. Dazu läßt sich sagen, die Schattenwirtschaft findet andere Tauschobjekte, die organisierte Kriminalität hat sich auf elektronischen Geldverkehr längst eingestellt und die damit in Verbindung stehenden Kriminalitätsraten steigen rasant. Die Kosten im Geldverkehr sinken vielleicht für den Staat, allerdings nicht für den einzelnen Bürger. Darüber hinaus ist eine Totalkontrolle des mündigen Bürgers und seiner Finanztransaktionen sicher kein Gewinn an Freiheit. Und es steht zu befürchten, daß staatliche Eingriffe in das finanzielle Privateigentum der einzelnen Staatsbürger per Knopfdruck dann jederzeit möglich sind. Eine Abschaffung von Bargeld wird eine Finanzflucht ins Ausland auslösen bei Bürgern, die bislang nicht einmal über so etwas nachgedacht haben. Die Beibehaltung von Bargeld ist sicher auch weiterhin eine sehr gute Idee.
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